Lateinamerika nach links, nach rechts oder andersrum? #1 Brasilien
Am 08.01. 2023 stürmten Anhänger des rechtsorientierten brasilianischen Expräsidenten Jair Bolsonaro nach einer zuvor im Internet unter dem Motto »Tomada de Poder« (Machtergreifung) angekündigten Demonstration in der Hauptstadt Brasília mehrere Regierungsgebäude. Sie schlugen Türen und Fenster des Kongresses ein, zertrümmerten Abgeordnetenbüros, besetzten den Präsidentenpalast und den Obersten Gerichtshof und forderten das Militär zum Staatsstreich gegen den frisch gewählten Präsidenten Ignacio Lula da Silva auf.
Nachdem es der Bundespolizei gelungen war, die Kontrolle über das Gelände zurückzugewinnen, wurde als eine der ersten Reaktionen der Sicherheitschef der Hauptstadt, Bolsonaros früherer Justizminister Anderson Torres, entlassen. Die Generalstaatsanwaltschaft ersuchte den Obersten Gerichtshof, Haftbefehle gegen Torres und andere Amtsträger zu erlassen, die für »Handlungen und Unterlassungen« verantwortlich seien, die zu den Unruhen geführt hätten. »Das war ein angekündigtes Verbrechen gegen die Demokratie, gegen den Willen der Wähler und für andere Interessen. Der Gouverneur und sein Sicherheitsminister, ein Anhänger von Bolsonaro, sind für alles verantwortlich, was passiert ist«, erklärte die Vorsitzende der regierenden Arbeiterpartei (PT), Gleisi Hoffmann. Welche möglichen Folgen stellen sich jetzt für das demokratische Brasilien?
Die Veranstaltungsreihe „Lateinamerika nach Links, nach Rechts oder andersrum? Aktuelle regionale Entwicklungen und politische Fragen“ ist eine Zusammenarbeit zwischen der EAB und POLITIKUM Ecuador und richtet sich an Schüler:innen, Studierende, und alle Interessierten, die ihre Kenntnisse über die neuesten Geschehnisse in Lateinamerika als komplementäres Element zur allgemeinen Bildung vertiefen wollen.
Die Online-Reihe besteht aus insgesamt 5 Veranstaltungen, die sich an den jeweiligen Terminen einem Land widmen: Brasilien (05.04.2023), Peru (20.04.2023), Mexiko (03.05.2023), Ecuador (31.05.2023) und Kolumbien (21.06.2023).
Ein dreitägiges Präsenzseminar in Berlin (06.-08.07.2023) greift die Ergebnisse auf und vertieft den interkulturellen Austausch mit Besuchen vor Ort bei Botschaften und Expertengesprächen in einschlägigen Nichtregierungsorganisationen. Die Begegnung ermöglicht einen interdisziplinären Ansatz und bringt zusätzlich unterschiedliche Erfahrungen der Migration in die Diskussion ein.
Die Anmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen ist möglich, eine durchgängige Teilnahme wird gewünscht.
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