Krieg in Europa - Herausforderungen für die europäische und internationale Bildungsarbeit
Bismarckstraße 46/48
14193 Berlin
Deutschland
Die völkerrechtswidrige Invasion der Ukraine durch Russland und die Kriegsverbrechen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung haben Europa nicht nur erschüttert, sondern auch in der Solidarität mit der Ukraine geeint. Es ist absehbar, dass Deutschland und andere EU-Staaten Millionen Geflüchtete – hauptsächlich Frauen, Kinder und Jugendliche – aufnehmen werden und sie hier auch ins Bildungssystem integrieren müssen. Neben einer enormen Unterstützung für Ukrainer:innen, werden auch Befürchtungen geäußert, es könne zur Diskriminierung russischsprachiger Menschen in Deutschland kommen.
Im Europäischen Jahr der Jugend wird Europa, angesichts der in allen Ländern bekundeten Solidarität mit der Ukraine, als gemeinsamer Erfahrungsraum sehr direkt spürbar. Junge Menschen setzen sich heute konkret mit den Fragen eines europäischen Bewusstseins, der gemeinsamen Werte und den Herausforderungen der Europäischen Integration auseinander.
Damit stellt sich für viele Einrichtungen der internationale Jugend- und Bildungsarbeit die Frage, wie sie mit ihren Angeboten auf die aktuelle Lage reagieren. Aspekte sind u.a.:
- Wie kann der internationale Jugend- und Schüleraustausch als wirkungsvolles Instrument der Friedensarbeit und Menschenrechtsbildung intensiviert werden?
- Wie können die aktuellen Ereignisse - Städtebombardements in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, Tote und Verletzte, Flucht von Millionen - im Rahmen europäischer und internationaler Bildungsarbeit behandelt werden?
- Wie gelingt die Integration junger Geflüchteter in die Internationale Jugendarbeit und in Maßnahmen des internationalen Austauschs?
- Bei internationalen Schulpartnerschaften greifen Schülerinnen und Schüler gerade auch verbindende Themen auf.
Wie können der Krieg und seine Folgen durch die Zusammenarbeit von Partnerschulen aufgegriffen werden?
Können Schulpartnerschaften gemeinsam Hilfe leisten? Sind solche Vorhaben auch zur Integration von Geflüchteten geeignet? - Wie können die Fach- und Förderstellen für den internationalen Austausch zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen, die zur Bewältigung humanitärer und pädagogischer Herausforderungen des Krieges und der Fluchtbewegungen beitragen wollen?
- Welchen Beitrag können Organisationen des internationalen Austausches und der europäischen Bildungsarbeit leisten, Ausgrenzung und Hass entgegenzuwirken bzw. für eine differenzierte Wahrnehmung der Gesellschaften im Osten Europas zu werben?
- Welche Rolle muss die politische Bildung inerhalb der internationalen Jugendbildung übernehmen, um wirksam gegen Fake News und Formen des „Informationskrieges“ vorzubeugen?
Neben diesen konkreten Fragen können unsere Überlegungen auch weitergehen:
- Wie verändert sich gegenwärtig unser Bild von der Europäischen Union und der NATO sowie deren Beziehungen zu ihrer unmittelbaren Nachbarschaft?
- Welche Rolle können und sollen in dem Kontext weitere europäische Organisationen, etwa der Europarat und die OSZE, spielen?
- Sollte das Bild, das in der historischen und politischen Bildung von Mittel- und Osteuropa oder auch von der Ukraine und Russland gezeichnet wird, überprüft und verändert werden?
- Wie wird das in der Arbeit mit jungen Menschen thematisiert?
Die Veranstaltung findet online auf Zoom statt. Sie können aktiv an der Diskussion teilnehmen oder auch nur zuhören.
Eine Veranstaltung der Initiative »Austausch macht Schule« und der Europäischen Akademie Berlin.
Weitere Informationen – ab Anfang April auch ein Programm – und den Link zur Anmeldung finden Sie unter
www.austausch-macht-schule.org/herausforderung-krieg
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